A Clockwork Orange - Alex (1971)

A Clockwork Orange: Alex DeLarge als Albtraum der Gesellschaft

Der Schüler Alex ist die Hauptfigur in Stanley Kubricks skurrilem Meisterwerk A Clockwork Orange. Alex lebt mit seinen Eltern in einem trostlosen und etwas heruntergekommenen Arbeiterviertel. Seine Lebensverhältnisse sind aber keineswegs schwierig.

Die Eltern scheinen keine finanziellen Schwierigkeiten zu haben und die Wohnung, in der sie und Alex leben, wirkt zwar eng, aber gepflegt. Der Alltag ist für Alex und seine „P und M“ (Papa und Mama) monoton und langweilig. Nacht für Nacht versuchen Alex und seine Droogs (seine „Freunde“) dieser Monotonie zu entfliehen. Sie ziehen auf der Suche nach „Horrorshow“ durch die Stadt und zelebrieren Gewaltorgien; sie rauben, prügeln und vergewaltigen. Alex unterscheidet sich jedoch von seinen Droogs.

Er versucht seine Gewaltexzesse möglichst ästhetisch zu inszenieren, Alex singt, tanzt und dichtet während seiner Schlägereien, Vergewaltigungen und Morde. Neben seinen Gewalttaten zählen für Alex nur seine Schlange und die Musik Ludwig van Beethovens. Geld spielt für ihn nur eine untergeordnete Rolle. Innerhalb seiner Clique ist Alex der Chef und er verteidigt diese Position mit blanker Gewalt. Alex Leben ändert sich, als ein nächtlicher Überfall außer Kontrolle gerät und Alex dabei eine Frau tötet. Seine Droogs nutzen die Gelegenheit, um sich an ihm für die erfahrene Gewalt und Unterdrückung zu rächen. Sie schlagen den flüchtenden Alex mit einer Flasche ins Gesicht. Der verletzte Alex kann nicht vor der anrückenden Polizei fliehen und wird gefasst. Im Gefängnis erweist sich Alex als Opportunist. Er verhält sich gehorsam gegenüber den Wärtern und schmeichelt sich erfolgreich beim Gefängnispfarrer ein. Sein Ziel ist es, an einem Resozialisierungsprogramm teilzunehmen, um vorzeitig aus der Haft entlassen zu werden.

Bei dieser Maßnahme handelt es sich um ein Regierungsprojekt, in dem versucht wird, Gewalttäter durch Konditionierung zu gewaltlosen Individuen umzupolen. Aus der Haft entlassen, versucht Alex wieder in seine gewohnte Umgebung zurückzukehren. Dabei scheitert er auf ganzer Linie. Seine Eltern können und wollen ihn nicht mehr bei sich aufnehmen, seine Opfer rächen sich an ihm und seine Droogs, die mittlerweile Polizisten sind, foltern ihn fast zu Tode. Wehren kann sich Alex gegen diese Drangsalierungen nicht, da er infolge des Programms schon beim Gedanken an Gewaltanwendung von Schmerzen und Übelkeit übermannt wird. In dieser ausweglosen Situation wird Alex auch noch zum Spielball in einem Kampf zwischen Regierung und Opposition. In diesem Spiel wird Alex schwer verletzt und fast getötet. Am Ende des Films wird noch einmal deutlich, dass Alex (mittlerweile von der Konditionierung befreit) ein Opportunist ist. Als der Minister ihm einen gutbezahlten Job als Gegenleistung für dessen Mithilfe bei der Imageaufwertung seiner Regierung anbietet, geht Alex bereitwillig auf das Angebot ein. Ihm sind Fragen der Gerechtigkeit und Freiheit egal.

Alles was für ihn zählt ist die Befriedigung seiner Bedürfnisse („das alte Rein-Raus-Spiel“ und „Horrorshow“) und natürlich die Musik Ludwig van Beethovens. Abschließend kann man Alex als ein Produkt seiner Umgebung beschreiben. Wie viele andere Menschen ist Alex vor allem an Müßiggang und Lustbefriedigung orientiert. Aus diesen Wesenszügen entwickelt sich in einer von Gewalt und Hierarchie geprägten Umwelt Alex gewalttätiger Charakter.

Über den Autor

Marco

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Gründer und Autor von screenheroes. Mag gute Geschichten und entwickelt gerne für WordPress.

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